Der Diensthundeeinsatz im 21 Jahrhundert

Warum durchläuft ein Diensthundeführer einer Behörde grundsätzlich die normale Laufbahnausbildung bevor er sich, nach ausreichend Praxiserfahrung auf der Straße, als Diensthundeführer bewerben kann?

Warum durchläuft ein Militärdiensthundeführer grundsätzlich die normale militärische Laufbahnausbildung bevor er sich als Diensthundeführer weiterqualifizieren kann, wenn er die Auswahlkriterien erfüllt?

 WARUM?

Weil es ein BERUF für Spezialisten ist, die ihren grundsätzlichen Job gelernt haben, ob als Polizist, als Soldat oder als Sicherheitsfachkraft.

 Und deshalb sind jegliche Wochenend- oder Wochenseminare mit sogenannten Zertifizierungen zum Diensthundeführer ohne irgendwelche Zulassungsvoraussetzungen oder lediglich der unsäglichen „Unterrichtung nach § 34a GewO“ abzulehnen. Sie Schaden dem Ansehen eines jeden professionelle Berufsdiensthundeführers.

Die Entwicklung einheitlicher anerkannter Ausbildungsziele und Standards ist der einzig richtige Weg, um im Zwiespalt zwischen öffentlicher Meinungsmache und anspruchsvoller Diensthundearbeit die Stellung der privaten Sicherheitsindustrie im Rechtssystem richtig zu positionieren.
Der Diensthundeführer

 
Zweckmäßigerweise hat der Diensthundeführer der privaten Sicherheitswirtschaft eine Ausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit (Werkschutzfachkraft, Geprüfte Schutz- und Sicherheitskraft oder Servicekraft für Schutz und Sicherheit), mindestens aber die Qualifizierungsstufe II (Werkschutzlehrgang/Geprüfte Schutz- und Sicherheitskraft 1 und 2) und natürlich eine Zusatzausbildung zum Diensthundeführer einer anerkannten Sicherheits- und Werkschutzschule, Sicherheitsfachschule oder einer Industrie- und Handelskammer.

Das diensthundehaltende Unternehmen:

Jedes Sicherheitsunternehmen, das sich den Einsatz von Diensthunden in die Geschäftsfelder schreibt, muss sich der besonderen Verantwortung bewusst sein. Das höchste Gut eines Unternehmens sind seine Mitarbeiter. Für den Diensthund trifft dies genauso zu, die Fürsorgeverantwortung des Unternehmens ist hier noch höher anzusetzen, da sich der Diensthund nicht einfach beschweren oder kündigen kann.
  • Der Diensthundeeinsatz ist kein Mittel, um Personal zu sparen.

  • Der Diensthundeeinsatz ist ein Element der Eigensicherung für den Mitarbeiter.

  • Der Diensthundeeinsatz ist ein einsatztaktisches Mittel für ein Mehr an Sicherheit i. S. des Kunden und eine zusätzliche Dienstleistung für den Kunden.

 Sicherheitsunternehmen, die Diensthunde halten, müssen sich über folgende Faktoren im Klaren sein und Lösungen finden:

· Gibt es ausreichend Aufträge für die Diensthundeführer?
· Was machten die Diensthundeführer mit dem Diensthund, wenn kein Einsatz ansteht?
· Ist das Unternehmen bereit, den höheren Aus- und Weiterbildungsaufwand des Diensthundeführers zu tragen?
· Ist das Unternehmen bereit, den Diensthundeführer finanziell besser zu stellen und alle seine Aufwendungen zu ersetzen?
· Werden gegebenenfalls Zwingeranlagen für Diensthunde angeschafft?
· Werden entsprechende Transportfahrzeuge für den Diensthundeeinsatz angeschafft oder vorhandene Fahrzeuge umgerüstet?

 Der verantwortungsbewusste Umgang mit dem Thema Diensthund beginnt mit der Auswahl des Personals. Nichts wirkt sich nachteiliger auf ein Unternehmen aus als schlechte oder falsche Personalentscheidungen. Es ist schon schwierig genug, überhaupt gute Mitarbeiter zu finden, gute Diensthundeführer zu finden, ist fast schon ein Ding der Unmöglichkeit.
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